Die Oberbadische, 01.12.2013 20:47 Uhr
Von Peter Ade Lörrach. Der Schornstein raucht bei der Firma NSI Präzisionsdrehteile. Erwartet wird eine Steigerung des Jahresumsatzes um sieben Prozent auf über 31 Millionen Euro. Ein Erweiterungsbau an der Tullastraße steht bevor. „Das Geschäftsjahr 2013 darf ohne Einschränkung als Spitzenjahr bezeichnet werden“, erklärte Wolfgang Wetzel bei der Jubilarenehrung. „Da die Personalfluktuation in unserem Haus sehr gering ist, brauchen wir uns über Fachkräftemangel nicht zu beklagen“. Zurzeit hat NSI 212 Beschäftigte, dazu zwölf Heimarbeiter, elf Auszubildende (Zerspanungs- oder Industriemechaniker) sowie zwei DHBW-Studierende im Fach Wirtschaftsingenieur. Einen Grund für die erfreuliche Personalsituation sieht der Geschäftsführer in der Bereitschaft, alle Mitarbeiter durch jährliche Sonderzahlungen am Erfolg teilhaben zu lassen. An dieser „Tradition“ werde festgehalten. Mit einem Umsatzanteil von 80 Prozent ist die Automobilindustrie - von Bosch über TRW bis Conti und ZF Friedrichshafen - größter Abnehmer von NSI-Produkten. Präzisionsdrehteile „made in Lörrach“ befinden sich in Aggregaten wie Airbags, Stoßdämpfer, Getriebesteuerungen und Motoren. NSI liefert im laufenden Jahr fast 30 Millionen Teile für Airbags, 25 Millionen für Dieseleinspritzungen und 20 Millionen für Bremssysteme. Fast 30 Prozent der Produktion gehen in den Export. Darüber hinaus produziert das Werk mit seinen insgesamt 250 hoch modernen Drehautomaten bis zu 200 000 Teile für Miele-Waschmaschinen, Schreibgeräte, Braun-Rasierapparate und Leitungsschalter von Siemens, wobei hier die Stückzahl in den Millionen liegt. Um die lebhafte Kundennachfrage zu befriedigen, müssten auch an Wochenenden Sonderschichten gefahren werden. Wetzel wörtlich: „Wir haben in diesem Jahr permanent an der Kapazitätsgrenze gearbeitet.“ Für die geplante Expansion an der Tullastraße in Stetten-Süd wurde bei der Stadtverwaltung die Bauvoranfrage eingereicht. Vorgesehen sind eine Flächenerweiterung um 40 Prozent für Produktion, Werkstatt und Kantine sowie eine Tiefgarage mit 39 Stellplätzen. „Begeistert vom wachsenden Erfolg“ zeigte sich Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm. Sie bezeichnete die NSI als ein bodenständiges Unternehmen mit tüchtiger Belegschaft und „traumhafter“ Eigenkapitalquote von 80 Prozent. Namens der Stadt ehrte die Rathauschefin die Mitarbeiter Michael Drechsle, Martin Grabinski, Andreas Thomann und Bernd Ehrler für 25-jährige Firmentreue. „Ich bin ein echter Fan von NSI und sehr angetan vom Erfolg der Menschen, die hier arbeiten“, erklärte Stadträtin Ursula Vollmer. Lange Jahre hat sie als Beauftragte der Stadt an den Jubilarenehrungen der Firma teilgenommen. „Auch nach dem Ausscheiden aus dem Gemeinderat werden Sie bei uns jederzeit willkommen sein“, versicherte Geschäftsführer Wetzel unter Beifall der Belegschaft.
Die Oberbadische, 01.12.2013 20:47 Uhr